🔋 Dänemarks geschmolzene Salz-Batterie: Eine Revolution für die Energiewende
Ein kleines dänisches Start-up sorgt derzeit in der Welt der Energiespeicherung für großes Aufsehen. Hyme Energy, ein junges Unternehmen aus Kopenhagen, hat eine Technologie entwickelt, die das Fundament der Energiewende verändern könnte: eine geschmolzene Salz-Batterie, die Wärme anstelle von Strom speichert – effizient, günstig und nahezu verschleißfrei.
Mit einer geplanten Speicherkapazität von einer Gigawattstunde soll das System genug Energie bereithalten, um rund 100.000 Haushalte zehn Stunden lang zu versorgen. Noch beeindruckender: Das Ganze soll mit einer Effizienz von bis zu 90 Prozent funktionieren – ein Wert, der klassische Lithium-Ionen-Batterien alt aussehen lässt.
Die Idee: Strom als Wärme speichern
Das Prinzip ist so elegant wie einfach. Strom aus Wind- oder Solaranlagen wird genutzt, um Hydroxidsalz auf etwa 600 °C zu erhitzen. Dieses Salz – ein häufiges und preiswertes Nebenprodukt aus der Industrie – speichert die Energie in Form von Wärme.
Wenn Energie benötigt wird, wird die gespeicherte Wärme wieder in Dampf umgewandelt, der dann Turbinen antreibt oder Wärme in industrielle Prozesse einspeist.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien, die auf seltene Metalle angewiesen sind, setzt die Salz-Batterie ausschließlich auf reichlich verfügbare Rohstoffe. Das bedeutet: keine Umweltzerstörung durch Lithiumabbau, keine Explosionsgefahr, kein schnelles Altern der Zellen.
Robust, günstig und langlebig
Ein zentraler Vorteil dieser Technologie liegt in ihrer Haltbarkeit. Während Lithium-Ionen-Batterien nach einigen Tausend Ladezyklen an Leistung verlieren, zeigt das geschmolzene Salz kaum Verschleiß. Das System kann über Jahrzehnte betrieben werden, ohne dass große Teile ersetzt werden müssen.
Darüber hinaus kann die Batterie direkt in bestehende Energie- und Wärmenetze integriert werden. Das spart Kosten und beschleunigt den Übergang zu einer dezentralen, erneuerbaren Energieversorgung.
Erste Anwendungen – und enorme Einsparungen
Einer der ersten industriellen Partner ist Arla Foods, einer der größten Molkereikonzerne Europas. Arla testet den Einsatz der Salz-Batterie in der eigenen Produktion – und erwartet jährliche Einsparungen von rund drei Millionen Euro durch effizientere Energienutzung und den Wegfall fossiler Brennstoffe.
Solche Projekte zeigen, dass thermische Speicher nicht nur für Stromnetze interessant sind, sondern auch eine tragende Rolle in der industriellen Dekarbonisierung spielen könnten.
Warum das wichtig ist
Die größte Herausforderung der Energiewende ist nicht mehr die Erzeugung erneuerbarer Energie – sondern ihre Speicherung. Sonne und Wind liefern zwar reichlich Energie, aber nicht immer dann, wenn sie gebraucht wird. Technologien wie die von Hyme Energy könnten genau diese Lücke schließen: überschüssigen Ökostrom speichern und bei Bedarf abrufen.
Thermische Batterien sind dabei besonders attraktiv, weil sie skalierbar, sicher und ressourcenschonend sind. Sie könnten große Mengen Energie über Stunden oder sogar Tage speichern, ohne dass teure oder seltene Materialien eingesetzt werden müssen.
Ausblick: Ein neuer Weg zur Klimaneutralität
Hyme Energy arbeitet bereits an der Skalierung seiner Technologie, um sie in großem Maßstab in Industrieparks, Heizkraftwerken und Städten einzusetzen.
Wenn das gelingt, könnten geschmolzene Salz-Batterien eine zentrale Säule der grünen Infrastruktur Europas werden – und den Weg zu einer stabilen, CO₂-freien Energieversorgung ebnen.
Dänemark, das schon heute als Vorreiter der Windenergie gilt, könnte damit ein weiteres Kapitel in der Geschichte nachhaltiger Innovation schreiben – eines, das vielleicht bald weltweit Schule macht.
Die geschmolzene Salz-Batterie von Hyme Energy ist mehr als nur eine technische Innovation – sie ist ein Symbol für die nächste Phase der Energiewende: nachhaltig, effizient und unabhängig von knappen Rohstoffen.