Naegleria fowleri: Die Gefahr der “Gehirn fressenden Amöbe” durch Leitungswasser in den USA
Naegleria fowleri, besser bekannt als die „Gehirn fressende Amöbe“, ist ein äußerst seltener, aber sehr gefährlicher Parasit, der in den letzten Jahren zunehmend durch kontaminiertes Leitungswasser in den Vereinigten Staaten verbreitet wurde. Dieser mikroskopische Organismus kann zu einer seltenen und oft tödlichen Infektion führen, die als primäre amöbische Meningoenzephalitis (PAM) bekannt ist. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Amöbe in der Lage ist, über Nasenpassagen in den Körper einzutreten, was beim Spülen der Nase mit Leitungswasser zu einer ernsten Gefahr führen kann.
Die Rolle von Leitungswasser in den USA
In den Vereinigten Staaten hat Naegleria fowleri zunehmend Aufmerksamkeit erregt, weil es über das Leitungswasser in Haushalte gelangen kann. Obwohl die Amöbe in natürlichen Gewässern wie warmen Süßwasserseen und Flüssen weit verbreitet ist, hat die zunehmende Erwärmung der Wassertemperaturen in vielen Regionen des Landes dazu geführt, dass sich die Amöbe auch in städtischen Wasserversorgungen einnisten kann. Besonders in den wärmeren Monaten kann das Leitungswasser in einigen Teilen der USA Temperaturen erreichen, die für Naegleria fowleri ideal sind.
Im Jahr 2020 wurden mehrere Fälle von PAM durch Leitungswasser in den USA gemeldet. Diese Fälle führten dazu, dass die Gesundheitsbehörden ihre Empfehlungen zur Verwendung von Leitungswasser für die Nasenspülung anpassten. Besonders besorgniserregend war die Entdeckung, dass die Amöbe nicht nur in natürlichen Gewässern, sondern auch in unsterilisiertem Leitungswasser in Haushalten vorkommen kann.
Wie Naegleria fowleri über Leitungswasser in den Körper gelangt
Die Infektion mit Naegleria fowleri tritt meist auf, wenn kontaminiertes Wasser in die Nasenpassagen gelangt. Dies geschieht typischerweise beim Schwimmen in warmen Süßwassergewässern oder beim Spülen der Nasengänge mit ungekochtem Leitungswasser. Wenn Wasser in den Nasenraum eindringt, kann die Amöbe über den Riechnerv in das Gehirn aufsteigen, wo sie zu einer Entzündung und schwerwiegenden Schäden führen kann.
In den USA sind insbesondere Nasenspülungen mit Leitungswasser ein Risikofaktor. Menschen, die Neti-Töpfe oder andere Geräte zur Nasenspülung verwenden, um Allergien oder Erkältungen zu behandeln, setzen sich ohne die richtige Vorsichtsmaßnahmen einem erhöhten Risiko aus. Das Leitungswasser muss unbedingt abgekocht oder sterilisiert werden, um sicherzustellen, dass keine Parasiten wie Naegleria fowleri in die Nasenpassagen gelangen.
Fälle von PAM durch Leitungswasser in den USA
Obwohl die Infektionen mit Naegleria fowleri insgesamt selten sind, gab es in den letzten Jahren mehrere tödliche Fälle in den USA, die mit Leitungswasser in Verbindung standen. In einigen dieser Fälle wurde das Wasser aus der öffentlichen Wasserversorgung als Quelle des Parasiten identifiziert. Besonders in südlichen Bundesstaaten wie Texas und Florida, wo die Wassertemperaturen in den Sommermonaten hoch sind, wurde die Amöbe in den Leitungswasserversorgungen nachgewiesen.
Präventionsmaßnahmen und Empfehlungen
Um das Risiko einer Infektion mit Naegleria fowleri durch Leitungswasser zu verringern, haben die Gesundheitsbehörden klare Empfehlungen ausgesprochen. Für die Nasenspülung sollte ausschließlich abgekochtes, destilliertes oder steriles Wasser verwendet werden. Das Abkochen von Leitungswasser für mindestens eine Minute tötet jegliche Mikroorganismen, einschließlich Naegleria fowleri, ab. In Gebieten, in denen die Amöbe im Leitungswasser nachgewiesen wurde, raten Experten dringend davon ab, ungekühlt und unbehandeltes Leitungswasser für Nasenspülungen zu verwenden.
Darüber hinaus empfehlen Gesundheitsbehörden, beim Schwimmen in warmen Süßwassergewässern vorsichtig zu sein und das Eindringen von Wasser in die Nase zu verhindern. Die Verwendung von Nasenklammern oder anderen Schutzmaßnahmen kann helfen, das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Fazit
Naegleria fowleri stellt eine seltene, aber sehr ernsthafte Bedrohung dar, insbesondere in den USA, wo sie zunehmend auch über kontaminiertes Leitungswasser verbreitet wird. Während Infektionen nach wie vor sehr selten sind, hat die jüngste Zunahme der Fälle die Aufmerksamkeit der Gesundheitsbehörden auf sich gezogen. Um das Risiko einer Infektion zu verringern, ist es wichtig, bei der Verwendung von Leitungswasser, insbesondere für Nasenspülungen, Vorsicht walten zu lassen. Das Abkochen oder die Verwendung von sterilisiertem Wasser ist entscheidend, um diese gefährliche Amöbe zu vermeiden.