Supermärkte entdecken ihre Dächer neu – nicht mehr nur als ungenutzte Betonflächen, sondern als fruchtbare Oasen mitten in der Stadt. Dort wachsen Salat, Basilikum, Tomaten und Erdbeeren nur wenige Meter vom Verkauf entfernt. Jeden Morgen wird geerntet, die frischen Kisten fahren per Aufzug nach unten und füllen die Regale – ganz ohne Lkw und ohne lange Lagerung.
Die Dachfarmen sind hochgradig effizient aufgebaut: Statt schwerer Erde kommen leichte Substrate zum Einsatz, Regenwasser wird gesammelt und über präzise Tröpfchenbewässerung verteilt. Bienen und andere Nützlinge übernehmen die Bestäubung und den Pflanzenschutz, während an manchen Standorten in kühleren Monaten Hydroponik-Systeme oder LED-Licht die Produktion sichern.
Die Vorteile sind vielfältig. Weniger Lieferwagen bedeuten weniger Abgase und Staus, Verpackungen werden reduziert und die Transportkilometer schrumpfen fast auf null. Zudem passen die Märkte ihre Angebote direkt an die Ernte an, was Abfall vermeidet und die saisonale Küche stärkt.
Auch die soziale Wirkung ist spürbar: Schulklassen besuchen die Dachgärten, Nachbar*innen kaufen frische Kräuter direkt vor Ort, und Kundschaft sowie Personal fühlen sich stärker mit der Ernte verbunden. So entstehen Orte der Begegnung und des Lernens – mitten auf den Dächern.
Über ganze Städte verteilt tragen diese Himmelsfarmen dazu bei, eine nachhaltige, transparente und lokale Lebensmittelversorgung aufzubauen. Frisch geerntet, direkt vom Dach, landen Obst und Gemüse dort, wo sie gebraucht werden: im Regal.
Quelle: Connexion France. (2021). Supermarket chain to sell vegetables grown on its roofs. The Connexion, 2021.
 
            










