Die stillen Mitbewohner
Fadenspinner begegnen uns oft in Kellern, auf Dachböden, hinter Bildern oder in Zimmerecken. Viele Menschen zucken zusammen, wenn sie die langen, grazilen Beine sehen — doch diese Spinnen sind in Wahrheit unauffällige Helfer im Haushalt: ruhig, nützlich und für Menschen in der Regel harmlos. In diesem Artikel erfährst du, wer die Fadenspinner sind, warum sie nützlich sind und wie du friedlich mit ihnen zusammenleben kannst.
Wer sind die Fadenspinner?
Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet Pholcus phalangioides, Familie Pholcidae. Charakteristisch ist ein kleiner, länglicher Körper mit extrem langen, dünnen Beinen. Statt klassischer Radnetze bauen Fadenspinner unregelmäßige, locker wirkende Gespinste in Ecken und Nischen. Sie sind weltweit verbreitet und haben sich gut an das Leben in und um menschliche Behausungen angepasst.
Warum sind sie nützlich?
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Natürliche Schädlingsbekämpfer: Fadenspinner fressen viele kleine Insekten — Mücken, Fliegen, Mottenlarven und sogar andere, kleinere Spinnen. So helfen sie, die Anzahl lästiger Insekten in Innenräumen zu reduzieren.
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Friedliche Mitbewohner: Sie sind überwiegend nachtaktiv und sehr unauffällig; tagsüber sitzen sie meist bewegungslos in ihren Ecken. Dadurch stören sie kaum.
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Ökologischer Vorteil: Anstatt zu chemischen Sprays zu greifen, sorgen Fadenspinner auf natürliche Weise für ein Gleichgewicht im häuslichen Mikro-Ökosystem.
Verhalten und Gefährdung für Menschen
Fadenspinner sind sehr scheu. Bei Störung flüchten sie meist in ihr Netz oder verstecken sich in Spalten. Der verbreitete Mythos, Fadenspinner hätten ein extrem starkes Gift, das Menschen aber nicht beißen könnten, ist unbegründet. Bisse von Pholcus sind extrem selten und — wenn überhaupt — nur sehr mild: leichte Rötung oder Juckreiz. Insgesamt gelten Fadenspinner als praktisch harmlos für Menschen.
Wie man friedlich mit ihnen zusammenlebt
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Nicht sofort töten: Meist lohnt es sich, die Spinne zu verschonen — sie reduziert aktiv die Zahl unerwünschter Insekten.
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Umziehen statt töten: Falls du die Spinne nicht im Zimmer haben möchtest, fange sie vorsichtig mit Glas und Pappe und setze sie draußen in einer geschützten Ecke aus. Human und effektiv.
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Ecken sauber halten: Entferne Staub und grobe Verschmutzungen unter Möbeln und in Sockelleisten — so bietest du weniger Verstecke für sehr große Populationen.
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Lichtquellen reduzieren: Außenlich reduzierte Beleuchtung zieht weniger Insekten an; weniger Beute bedeutet meist auch weniger Spinnen im Inneren.
Mythen entlarvt
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„Starker Giftmythos“: Es gibt keine gesicherten Belege, dass Fadenspinner für Menschen gefährlich sind. Der Mythos entstand vermutlich durch Verwechslungen mit anderen Arten oder durch Übertreibungen.
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„Alle langbeinigen Arten sind gefährlich“: Aussehen ist kein Indikator für Gefahr. Viele langbeinige Arten sind völlig harmlos.
Fadenspinner sind leise, nützliche und in der Regel harmlose Bewohner unserer Häuser. Anstatt sie reflexartig zu entfernen, lohnt es sich, sie als natürliche Schädlingsbekämpfer anzuerkennen oder sie bei Bedarf behutsam umzusiedeln. So profitierst du von einem ökologischen Gleichgewicht in deinen Wohnräumen — ohne Chemie und mit wenig Aufwand.
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