So vielversprechend, wie es scheint und so einfach es klingen mag, haben Wissenschaftler seit mehr als einem Jahrzehnt versucht, Energie aus der Kernfusion zu erzeugen, aber sie waren nie in der Lage, befriedigende Ergebnisse zu erzielen. In fast allen Fällen hat die Kernfusion viel Energie verbraucht, anstatt welche zu produzieren.
Kein Wunder, dass die Realität eines Kernfusionsreaktors, der unbegrenzte Mengen sauberer Energie produziert, nach etwas aus einem Science-Fiction-Film klingt.
Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) behaupten jedoch, eine neue Basis von speziellen Leitern entwickelt zu haben, die es den Reaktoren erlaubten, immense Hitze zu ertragen und ihnen die Fähigkeit zu geben, saubere Energie zu erzeugen.
Der Fusionsreaktor ahmt den chemischen Prozess nach, der in Sternen stattfindet, wobei viele Atome heftig vibrieren, heiß werden und gegeneinander schleudern. Dies wiederum erzeugt größere Atome und setzt große Energiemengen frei.
Die extrem hohen Temperaturen bedeuten jedoch, dass die Reaktion nicht an einem festen Material durchgeführt werden kann, wozu die Lösung ist, das Plasma durch ein Magnetfeld zu halten.
Außerdem besteht das spezielle Material, das für dieses Experiment verwendet wird, aus einer sehr seltenen Verbindung, die sich Yttrium-Barium-Kupferoxid nennt. Experten zufolge erzeugt die Verbindung eine gute Magnetkraft und liefert zehnfach bessere Ergebnisse, obwohl sie kleiner ist als die von den Wissenschaftlern derzeit verwendeten Stromleiter.
„Diese höheren Energiebereiche liegen in der gleichen Größenordnung wie aktivierte Fusionsprodukte“, sagt Dr. John Wright, ein Forscher dieses Projekts. „Solche energiereichen Ionen in einem nicht-aktivierten Gerät erzeugen zu können – ohne größere Fusion – ist vorteilhaft, weil wir untersuchen können, wie sich Ionen mit Energien, die Fusionsreaktionsprodukten vergleichbar sind, verhalten, wie gut sie beherrschbar wären.“
Während der Versuche hat das neue Plasma dazu geführt, aus Spurenmengen von Ionen Megaelektronvolt-Energiemengen zu gewinnen. MIT sagt, die Änderung des Leitermaterials wird keinen Einfluss darauf haben, wie die Energie hergestellt wird, aber es wird sie effizienter produzieren.
Die Daily Mail erläutert dazu:
„In den meisten Reaktoren besteht das Plasma aus nur zwei Ionenarten – Deuterium und Wasserstoff, oder Deuterium und Helium-3, wobei Deuterium in der Mischung bis zu 95 Prozent ausmacht. Der neue Ansatz hingegen verwendet einen Brennstoff, der aus zugleich drei Ionenarten besteht: Wasserstoff, Deuterium und Spurenmengen von Helium-3. Die Wissenschaftler konzentrieren Energie auf das Helium-3, welches sich aufgrund seines geringeren Anteils an der Gesamtdichte zu viel höheren Energien aufheizt. Dadurch kann das Plasma den Effizienzbereich aktivierter Fusionsprodukte erreichen.“