In der hinduistischen Stadt Marhura in Uttar Pradesh wurde Indiens erstes Krankenhaus für Elefanten eröffnet. Möglich gemacht wurde es von der gemeinnützigen Organisation namens Wildlife SOS Medical Center.
Wie auch wir Menschen sind Elefanten sehr soziale Wesen. Deshalb sorgt sich Wildlife SOS nicht nur um den Gesundheitszustand der Elefanten, sondern sorgt auch dafür, dass sie die Zuneigung bekommen, die sie brauchen.
World Wildlife Fund sagt, dass Elefanten in Indien nicht nur religiöse Symbole sind, sondern auch kulturelle Symbole. Sie sind nicht nur in der indischen Kultur von wesentlicher Bedeutung, sondern auch für das Ökosystem Indiens. Durch die Elefanten-Wilderei und den illegalen Handel gelangen viele Elefanten in Gefangenschaft und befinden sich oft in einem sehr schlechten Zustand und benötigen medizinische Hilfe.
Oft werden Elefanten gehalten um Geld mit ihnen zu machen und um Aufsehen zu erregen, so zum Beispiel als Touristen-Attraktion zum Reiten. Aus diesem Grund hat sich Wildlife SOS für die Erbauung des ersten Elefantenkrankenhaus Indiens stark gemacht. Elefanten, die gefangen, misshandelt, missbraucht und vernachlässig wurden, werden gerettet und zur Behandlung zu Wildlife SOS India gebracht.
Indien hat die weltweit größte Population asiatischer Elefanten, die seit 1986 auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet aufgelistet sind. In den letzten Jahren ist der Bestand um mindestens 50% zurückgegangen. Die gesamte Bevölkerung dieser Elefanten wird auf 25’000 geschätzt. Deshalb wird die Hilfe dringend benötigt.
Bereits im Jahr 1993 eröffnete Thailand als weltweit erstes Land ein Elefantenkrankenhaus. Sie waren darauf ausgerichtet, um Katarakt, Krebs, Durchfall und um von Menschen verursachte Verletzungen durch Messer und Schusswunden zu behandeln. Zudem setzte dieses Krankenhaus auch Prothesen ein für Elefanten, die von Landminen gerettet wurden.
Jetzt auch das in Indien eröffnete Elefantenkrankenhaus ist speziell für die Behandlung von verletzten und kranken Elefanten ausgelegt. Auf einer riesigen Fläche von über 3000 Metern gibt es drahtlose, digitale Röntgengeräte, Wärmebildkameras, ein hauseigenes Pathologielabor, Ultraschallgeräte sowie ein medizinisches Hebegerät für behinderte Elefanten. In der Einrichtung gibt es zudem auch einen Hydrotherapie-Pool und eine Quarantäneeinrichtung.
Nach der vollständigen Behandlung der Elefanten werden sie entweder in das ”Elephant Conservation and Care Center” in Mathura oder in das Elephant Rescue Center in Yamunanagar entlassen, um ihren Ruhestand in einer gesunden, glücklichen und vor allem artgerechten Umgebung zu verbringen.
Eine Elefantendame namens Holly, die komplett blind war wurde von einem privaten Besitzer gerettet, nachdem sie jahrelang als ”Reitelefant” für Touristen missbraucht wurde. Durch die jahrelange Unterernährung und den Missbrauch war ihr Körper mit Abszessen übersät und sie hatte auch Arthritis in ihren Hinterbeinen.
Im Krankenhaus wird sie mit einer Kaltlasertherapie behandelt, die bei Arthritis helfen soll, sowie einer therapeutischen Sonographie. Ihre Wunden werden jeden Tag behandelt und wird auch auf gezielt auf ihre Ernährung geachtet, die jetzt viel Obst beinhaltet.
Durch die Eröffnung dieses Krankenhauses bekommen jetzt Elefanten wie Holly endlich die medizinische Behandlung, die sie brauchen und verdienen. Es wird das Leben vieler Elefanten verbessern und somit auch ihre Lebenserwartung steigern.
Das Krankenhaus zieht auch einheimische und ausländische Touristen an, die die Elefanten und das Krankenhaus sehen möchten. Hoffentlich helfen diese eifrigen Touristen mit finanzieller Unterstützung, um den Erfolg des Krankenhauses sicherzustellen.