Ein lebendiges, atmendes Naturdenkmal
Die Baumkirche in Neuseeland wurde von Barry Cox entworfen und begann 2011 ersteinmal als ein Projekt. Die Inspiration für die Baumkirche kam Barry Cox, als er darüber nachdachte, wie er einen Ort erschaffen könnte, den die Menschen als „Rückzugsort aus der Gesellschaft“ aufsuchen können. Dann kam er auf diese Idee, aus lebenden Bäumen eine Kirche, einen Andachtsraum zu formen, und er setzte das auch tatsächlich um. Und diese Kirche, diese geradezu magische Struktur aus Lebewesen, kann genau das für die Menschen bewirken – und noch mehr. Es hat ungefähr 4 Jahre gedauert, bis es soweit war und eine Kirche daraus gewachsen war. Und in dieser Struktur liegt ein Sinn, eine Bedeutung und eine Metapher.
Die lebende Kirche wurde auf einem Grundstück ins Leben gerufen, das von allen Seiten von Wäldern und Natur umgeben ist. Direkt außerhalb der Kirche befindet sich ein Labyrinth, in dem man umhergehen kann – früher sagte man so schön „wandeln“ dazu – das Labyrinth ist eine Hommage an ein antikes Vorbild aus dem Jahr 460 v. Chr. In Jericho.
Es war einer Reihe von Dingen und Ideen, die Cox inspirierten und er nutzte eine Reise nach Europa, die er vor kurzem unternahm, als Grundlage für seine wunderschöne Idee. Er wollte Architektur, Landwirtschaft und Natur verbinden, um etwas Schönes zu schaffen: Ein Heiligtum. Glücklicherweise ist Cox Besitzer eines Unternehmens, das Bäume pflanzt, weshalb er sich gut mit diesem Thema auskennt. Er weiß, wie Bäume wachsen, was sie brauchen, wie schnell das geht und mit welcher Sorte Bäume er sein Vorhaben umsetzen konnte. Er wählte mehrere Sorten Bäume aus, mit der er eine solchen Struktur erschaffen konnte.
Und nun steht sie da, die hübsche kleine Kirche, die eigentlich eine Gemeinschaft von Bäumen ist, die den Menschen freundlicherweise einen Raum zum träumen, zum meditieren und entspannen schenkt. Die lebende und atmende Kirche bietet Platz für 100 Gäste und ist sowohl als Veranstaltungsort für Hochzeiten und andere Themenveranstaltungen sehr beliebt, weil sie eine so beruhigende und besondere Atmosphäre bietet.
Aus beschnittenen Erlen und anderen Bäumen – eine lichtdurchflutete Kirche
Nicht nur schön ist die Baumkirche, das Sonnenlicht spielt darin und sie strahlt eine unglaubliche Ruhe und Frieden aus. Sie besteht aus einer Vielzahl von Pflanzen- und Baumarten, darunter Erle, Kamelie, Kugelahorn und toskanische Zypresse. Ein eiserner Rahmen dient als formgebendes Skelett der Kirche. Das Dach ist mit Erlenzweigen bedeckt, die durch geschickten Schnitt sich der Form ideal anpassen. Erlentriebe sind sehr flexibel und im Laufe der Zeit kann man sie ziehen und schneiden und in die gewünschte Form wachsen lassen.
Die Baumkirche ist eigentlich eher eine Art Natur-Heiligtum – Natur und Architektur ergänzen sich in perfekter Harmonie, um einen ruhigen und doch lebenden Meditationsraum zu schaffen, der für jeden, gleich welcher Religion, zugänglich ist.
Die Baumkirche steht in Ohaupo, in Neuseeland und ist für die Öffentlichkeit und für private Veranstaltungen geöffnet.
Wenn Natur, Kunst und Architektur eins werden
So eine ähnliche Idee wurde vor einigen Jahren in Italien verwirklicht und wird dort „Baumkathedrale“ genannt. Diese Säulenkonstruktion in Italien Brauchte fast 12 Jahre, um ihre Form zu erreichen und ist aus Hunderten von Buchen und anderen Arten entstanden. Sie ist ein bezauberndes Beispiel für die Verbindung von Natur und Kunst.
Andere ähnliche Formen der Kunst, die die Natur verbinden, sind die Arbeiten von Andy Goldsworthy , der Naturkunst aus einfachen rohen Elementen wie Bäumen und Felsen schafft. Alle diese Schöpfer konnten wunderschöne Räume, nur mit natürlichen Elementen schaffen.