Allein die Anwesenheit eines Stubentigers wirkt entspannend – weiß Clara aus Eppendorf

 

Carla Katscher, Klasse 9f, Stadtteilschule Eppendorf

Hamburg. Kaum bin ich zu Hause angekommen und habe mich aufs Sofa gesetzt, springt Fee, unsere Katze, auf meinen Schoß und will gestreichelt werden. Meine Hand fährt durch ihr seidiges Fell und Fee fängt an zu schnurren. Ich spüre, wie ich mich entspanne und der Stress von mir abfällt.

 

Schon mit einer Woche fangen Katzenbabys an zu schnurren, wahrscheinlich, um ihrer Mutter beim Säugen zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Katzen schnurren nicht nur, wenn sie glücklich sind. Sie schnurren auch dann, wenn sie gebrochene Knochen haben. Durch das Schnurren wird die Knochenbildung angeregt, deshalb heilen Knochenbrüche bei Katzen sehr schnell.

 

Die Ruhe, die eine Katze beim Schnurren ausstrahlt, überträgt sich auf Menschen und entspannt sie. Die Vibrationen lösen Muskelverspannungen. So helfen Katzen bei Schlafstörungen, können den Blutdruck senken und Stresssymptome lindern. Wenn ein Mensch krank ist, fühlen Katzen das und legen sich zu ihm. Häufig sogar genau auf die Stelle, wo er Schmerzen verspürt. Die Nähe der Katze beruhigt und vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit. Damit unterstützen sie den menschlichen Heilungsprozess.

 

Meine Kater Mo tappt zu uns, streicht um meine Beine herum und springt aufs Sofa. Missmutig beäugt er die schnurrende Fee. Schließlich gibt er sich mit dem Platz neben mir zufrieden und rollt sich auf den Rücken.

Während meine rechte Hand weiter Fee krault, beginne ich mit der linken Hand, Kater Mos bunt-gefleckten Bauch zu streicheln.

 

Katzen werden in ihren ersten Lebenstagen immer wieder von ihrer Mutter abgeleckt. Das Streicheln erzeugt bei ihnen ein ähnliches Gefühl. Es vermittelt ihnen Geborgenheit und Sicherheit. Doch das Streicheln der Katze erfreut nicht nur sie, die Stimmung von Menschen hebt es ebenfalls.

 

Durch das Streicheln und das Spielen mit einer Katze werden Endorphine im Gehirn ausgeschüttet. Diese machen glücklich, verringern Schmerzempfinden und bauen Stress ab.

 

Als Mo und Fee genug Streicheleinheiten haben, suche ich nach einem Spielzeug. Ich greife nach dem Federwedel und lasse ihn über den Boden huschen. Die beiden Katzen starren ihm nach.

 

Sie gehen in Angriffsposition, lassen den Wedel keine Sekunde aus den Augen. Mo sprintet als erster los und greift nach dem Wedel. Fee ist jetzt aber viel mehr an Mo, als an dem Spielzeug interessiert. Mo ist abgelenkt und hat scheinbar keine Ahnung, was Fee plant. Doch als diese losschnellt und ihn angreifen will, weicht Mo aus und landet einen Treffer. Dann widmen sie sich wieder dem Federwedel.

 

Es gibt Menschen, die davon überzeugt sind, dass Katzen nur in der Wildnis und allein glücklich sind.

Katzen sind sehr flexible und anpassungsfähige Wesen. Sie können genauso gut in einer Gemeinschaft leben. Wenn sie bei Menschen aufwachsen, bleiben sie immer kindlich-verspielt.

 

Mittlerweile gibt es Therapeuten, die mit Katzen zusammenarbeiten. Allein durch die Anwesenheit von Katzen entsteht eine entspannte Atmosphäre.

Vor allem bei Kinderpsychotherapien eignen sich Katzen besser als Stofftiere oder Puppen, denn Katzen bewegen Kinder durch das Zeigen ihrer Gefühle und Bedürfnisse zum Reden.