Man schrieb das Jahr 1832 – und Jonathan, die Schildkröte, war gerade mal ein winziger Schlüpfling.
Die Welt war damals eine ganz andere; die Glühbirne war noch nicht erfunden, und Autos waren noch ein halbes Jahrhundert entfernt.
Aber Jonathan, der eine Seychellen-Riesenschildkröte ist, hat alles erlebt. Mit rund 189 Jahren ist er nun das älteste bekannte Tier der Welt – und er lebt ein entspanntes Leben auf der abgelegenen Insel St. Helena im Südatlantik, wo er sich seit den späten 1880er Jahren aufhält.
Teeny Lucy, die Vorsitzende des örtlichen SPCA, ist eine seiner wichtigsten Betreuerinnen. Jonathan lebt auf dem üppigen Gelände des historischen Gouverneurspalastes, wo Lucy und einige andere ihn die ganze Woche über mit frischem Gemüse besuchen.
„Jonathan ist hier eine Ikone“, sagte Lucy 2019 gegenüber The Dodo. „Er ist ein großer alter Gentleman, der schon alles gesehen hat. Er landete 1882 als Erwachsener auf St. Helena; er hat Generationen von Menschen kommen und gehen sehen.“
Jonathan (links) mit Pflegern, als er das erste Mal auf der Insel ankam | WIKIPEDIA
Jonathans Langlebigkeit hat sicherlich viele Leute überrascht, sagte Lucy. Er ist das älteste Mitglied seiner Gefährten in der Villa, die aus drei anderen Riesenschildkröten bestehen; die zweitälteste Schildkröte ist sein Freund, der 82-jährige David.
Jonathan ist wahrscheinlich völlig blind, aber er kann sich immer noch sehr gut fortbewegen. Normalerweise verbringt er seine Tage damit, in der Sonne zu faulenzen, Gras zu mampfen und mit seinen Schildkrötenfreunden zu entspannen. Es ist ein sehr ruhiges Leben für jemanden mit einem solchen Status; er ist so beliebt, dass sein Porträt sogar auf der Rückseite der Fünf-Pence-Münze der kleinen Insel zu sehen ist.
„Da er das älteste Landtier der Welt ist, hat er hier fast königlichen Status“, sagt Lucy. „Er ist würdevoll und interagiert auf freundliche Weise, solange sich die Menschen langsam um ihn herum bewegen. Wir sind alle sehr angetan von ihm.“
Jonathan ist sicherlich ein fröhlicher und sozialer Kerl – aber vor ein paar Jahren begann er, medizinische Probleme zu haben. Zum Glück brauchte es nur eine kleine Ernährungsumstellung, und jetzt ist er wieder in bester Verfassung und immer noch gut drauf, so Lucy.
„Vor ein paar Jahren haben wir angefangen, Jonathan wöchentlich zu füttern, um sein Grasfutter zu ergänzen und seine Ernährung zu verbessern“, sagt sie. „Das geschah, weil der Tierarzt auf der Insel feststellte, dass sein Schnabel (mit dem er das Gras säht) weich und bröckelig war und dass er zu kalt war und an Gewicht verloren hatte. All das hat sich jetzt umgekehrt und er ist fit wie ein Turnschuh!“
Obwohl Jonathan im Laufe der Jahre sicherlich schon viele verschiedene Pfleger gesehen hat, ist es klar, dass er sie alle gleich zu schätzen weiß – solange sie ihm seine Lieblingssnacks bringen, natürlich.
„Er kennt meine Stimme und die des Tierarztes und reagiert darauf, indem er auf uns zugeht“, sagt Lucy. „Es geht nur um das Futter!“