„Die zweite Corona-Welle ist da!“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht aus, worauf alle Beobachter nur gewartet haben. Nun gelte es „die Zügel wieder anzuziehen“, so der CSU-Politiker am Montag. Kritiker wärmen prompt ein Gerücht vom Mai auf: Demnach soll die Firma von Söders Ehefrau Gesichtsschilder produziert haben.

 

von Norbert Geroldinger

 

Am Montag preschte Markus Söder vor und legte fest, dass nun die „zweite Welle“ in der Corona-Pandemie Realität sei.

Bayern: Höhere Strafen für Maskenverweigerer

Bayern verschärft die Bußgelder für Maskenverweigerer und möchte so jene härter bestrafen, die sich nicht an die offiziellen Vorgaben halten. Außerdem wirbt der bayrische Ministerpräsident für eine bundesweite Bußgeld-Untergrenze bei Verstößen gegen die Maskenpflicht. Die Kunst sei es jetzt, so Söder im Interview mit dem Sender „ntv“, „die Vernünftigen vor den Unvernünftigen zu schützen – und die Unvernünftigen vor sich selbst“.

 

Für Söder sei vollkommen klar: Wer jetzt noch leugne, dass Corona „eine Gefahr sei“, der habe „wirklich nichts verstanden“. Für solche Analysen brauchen Politiker dieser Tage keine faktenbasierte Argumentation, da sich die Sterbezahlen und Intensivbettenauslastungen de facto nicht so entwickelt haben, wie im Frühjahr angekündigt. Dennoch: Grenzchaos oder Reisewarnungen für Mallorca oder Kroatien sind ebenso widerspruchslose Realität – auch wenn die reinen Zahlen andere Schlüsse zulassen könnten.

 

„Bis wir den Impfstoff haben“

Die Maske sei derzeit ohne Alternative, gleichwohl die Sinnhaftigkeit seit Anbeginn von unzähligen Gesundheitsexperten angezweifelt wurde und erst jetzt wieder ein hochrangiger Experte Widerspruch anmeldete. Söder: „Solange wir keinen Impfstoff haben, ist die Maske eines der wenigen Instrumentarien, das hilft.“ „Wir müssen jetzt die Zügel wieder anziehen“. Und weiter: „Damit wir keinen zweiten Lockdown bekommen.“

 

Vorwürfe: Söders Frau soll an Maskenpflicht verdienen

Hartnäckig halten sich auch Gerüchte, wonach die Frau von Markus Söder im Frühjahr an der vom Ehegatten erlassenen Maskenpflicht gut verdient haben soll. Zumindest hat ihr Unternehmen sogenannte „Face Shields“ produziert, auch wenn der kommerzielle Vertrieb zurückhaltend dementiert wurde. Nach einem heftigen Shitstorm im Mai wurde es ruhig um den angeblichen Skandal.